"Ich, Süßman, der Jude von Tulln"
Die Tullner jüdische Gemeinde im Mittelalter
Die ersten Quellen, die auf eine jüdische Ansiedlung im mittelalterlichen Tulln schließen lassen, stammen aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. Im frühen 14. Jh. treten dann die ersten Tullner Jüdinnen und Juden namentlich in den Quellen auf, wobei von Anfang an die enge Verbindung der Tullner Judenschaft zum Wiener Raum deutlich wird: Das jüdische Ehepaar Jöslein und Hendlein kaufte 1315 einen Weingarten in Grinzing, 1329 treten der Tullner Jude Süßman und seine Frau Rainel als Mitbesitzer eines Hauses in der Wippplingerstraße auf.
Von da an lassen sich jüdische Bewohner Tullns bis zur Vertreibung der österreichischen Judenschaft 1420/21 nachweisen. Diese Zeit war vom weitgehend friedlichen Zusammenleben mit der christlichen Mehrheitsbevölkerung geprägt, sie war jedoch auch nicht frei von Ausbrüchen antijüdischer Gewalt: In hebräischen Quellen erscheint Tulln im Jahr 1338 als eine der „Blutstädte“, in denen es nach einer behaupteten Hostienschändung in Pulkau zu blutigen Verfolgungen kam.
Der interessante Vortrag wird einen geschichtlichen Abriss der mittelalterlichen, jüdischen Besiedlung Tullns zeigen.
Glauben leben
11.03.2026
Seminarzeiten:
19:00
Ort
Paulussaal, Wiener Strasse 20, 3430 Tulln
Wiener Straße 20
3430 Tulln an der Donau
Kosten
Freiwillige Spenden
Die ersten Quellen, die auf eine jüdische Ansiedlung im mittelalterlichen Tulln schließen lassen, stammen aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. Im frühen 14. Jh. treten dann die ersten Tullner Jüdinnen und Juden namentlich in den Quellen auf, wobei von Anfang an die enge Verbindung der Tullner Judenschaft zum Wiener Raum deutlich wird: Das jüdische Ehepaar Jöslein und Hendlein kaufte 1315 einen Weingarten in Grinzing, 1329 treten der Tullner Jude Süßman und seine Frau Rainel als Mitbesitzer eines Hauses in der Wippplingerstraße auf.
Von da an lassen sich jüdische Bewohner Tullns bis zur Vertreibung der österreichischen Judenschaft 1420/21 nachweisen. Diese Zeit war vom weitgehend friedlichen Zusammenleben mit der christlichen Mehrheitsbevölkerung geprägt, sie war jedoch auch nicht frei von Ausbrüchen antijüdischer Gewalt: In hebräischen Quellen erscheint Tulln im Jahr 1338 als eine der „Blutstädte“, in denen es nach einer behaupteten Hostienschändung in Pulkau zu blutigen Verfolgungen kam.
Der interessante Vortrag wird einen geschichtlichen Abriss der mittelalterlichen, jüdischen Besiedlung Tullns zeigen.
Wiener Straße 20
3430 Tulln an der Donau